Trigger Mails werden als Reaktion auf Ereignisse im Kundenlebenszyklus automatisch versendet. Durch den direkten Bezug zu einem Ereignis haben Sie eine besonders hohe Relevanz für Ihre Kunden. Wir stellen Ihnen fünf Arten von Trigger Mails vor, die Sie mit wenig Aufwand implementieren können und mit denen Sie schnell erste Ergebnisse erzielen. Einfach umzusetzende Maßnahmen entfalten im E-Mail-Marketing oftmals eine größere Hebelwirkung als komplexe Maßnahmen wie z. B. eine 1-zu-1-Individualisierung.

Es gibt unterschiedliche Definitionen von Trigger Mails. Ihnen allen gemein ist jedoch, dass Trigger Mails als Reaktion auf ein kundenindividuelles Ereignis (Trigger) automatisch an Kunden versendet werden. So ist beispielsweise eine E-Mail, die automatisch am Geburtstag eines Kunden an diesen versendet wird, eine Trigger Mail. Ein Newsletter, der an Weihnachten an alle Kunden versendet wird, ist dahingegen keine Trigger Mail, da Weihnachten kein kundenindividuelles Ereignis ist. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Triggern:

  1. Aktionsbezogene Trigger: Diese werden durch eine Aktion des Kunden ausgelöst, z. B. einen Kauf, die Anmeldung auf einer Website oder das Betreten eines Geschäfts.
  2. Zeitbezogene Trigger: Diese werden beim Erreichen eines bestimmten Zeitpunktes ausgelöst. Dies kann entweder ein fixer Zeitpunkt sein, z. B. der Geburtstag eines Kunden oder  ein relativer Zeitpunkt wie beispielsweise eine Woche nach einem Einkauf. Wobei in diesem Fall jedoch auch von einem aktionsbezogenen Trigger gesprochen werden kann, da sich der Zeitpunkt auf eine Aktion bezieht. In diesem Beitrag soll es jedoch nicht um definitorische Feinheiten ohne Praxisrelevanz gehen.
  3. Externe Trigger: Diese werden durch Ereignisse ausgelöst, auf die der Kunde keinen Einfluss hat. Solche Ereignisse sind z. B. ein Back-in-Stock-Reminder bei einem vormals ausverkauften Produkt oder eine Warnmeldung bei einer bestimmten Kursentwicklung einer Aktie im Portfolio des Kunden.

Transaktionsmails mit reinem Servicecharakter sind streng genommen auch Trigger Mails, werden aber üblicherweise als eigene Kategorie behandelt. Auch der Begriff Marketing Automation ist im Kontext von Trigger Mails relevant. Grundsätzlich bezeichnet Marketing Automation die Automatisierung von Prozessen im (E-Mail-)Marketing (prüfe automatisch, ob ein Ereignis eintritt, falls ja, versende die passende Trigger Mail). Auch die dazu genutzten Technologien, wie ELAINE von artegic, werden oftmals als Marketing Automation bezeichnet.

Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf einfach umzusetzende Arten von Trigger Mails vor.

1. Willkommensmails

Willkommensmails werden zu Beginn einer Kundenbeziehung versendet und heißen Ihren neuen Kunden willkommen. Anlässe für Willkommensmails sind z. B. Newsletter-Registrierungen, Online-Shop-Registrierungen, Abo-Abschlüsse oder Erstkäufe. Nutzen Sie Willkommensmails beispielsweise, um dem neuen Kunden Ihre Angebote vorzustellen, ihm ein Incentive (z. B. einen Gutschein) zukommen zu lassen, ihn auf Zusatzservices aufmerksam zu machen, mehr Informationen über ihn abzufragen oder einfach nur, um sich für das entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken.  Willkommensmails sind ein effektives Instrument, um direkt zu Beginn der Kundenbeziehung die Kundenbindung zu festigen und einen Dialog zu starten. Beginnen Sie mit einer einzelnen Willkommensmail und bauen Sie nach und nach mehrstufige Willkommensstrecken auf.

2. Geburtstagsmails

Geburtstagsmails sind ein Klassiker im E-Mail-Marketing. Schicken Sie Ihrem Kunden an seinem Geburtstag automatisch eine Trigger Mail mit einem Geburtstagsgruß und einem Geschenk, z. B. einem Gutschein. Das Problem an Geburtstagsmails: Jeder versendet sie. Unser Tipp: Versenden Sie Ihre Geburtstagsmail schon vor dem Geburtstag. Schenken Sie dem Kunden z. B. eine Woche vor seinem Geburtstag einen Gutschein für Ihren Online-Shop mit Liefergarantie bis zum eigentlichen Geburtstag. Ein weitere Tipp, um hervorzustechen: Reichern Sie die Geburtstagsmail mit Informationen zum Datum an. Welche Prominenten haben am gleichen Tag Geburtstag? Welche wichtigen Weltereignisse haben am gleichen Tag stattgefunden? Und noch ein letzter Tipp: Nicht nur Kunden können Geburtstag haben. Verschicken Sie doch einmal eine Trigger Mail zu einem Produktgeburtstag. BMW beispielsweise schickt BMW Kunden ein Jahr nach Fahrzeugkauf eine sog. Car Handover Anniversary Mail, mit individuellen Angeboten für den BMW ConnectedDrive Store. Sie finden die Case Study am Ende dieses Beitrags zum Download.

BMW CS Screenshot Car Anniversary Mail
BMW CS Screenshot Car Anniversary Mail

3. Kaufnachfass

Nur die wenigsten Unternehmen nutzen den After Sales zur weiteren anlassbezogenen Kommunikation mit ihren Kunden. Mit der Versandbestätigung ist der Dialog oftmals beendet. Diese Unternehmen verschenken viel Potenzial. Fragen Sie den Kunden stattdessen eine gewisse Zeit nach einem Kauf (vielleicht zum Produktgeburtstag, siehe oben), ob er nach wie vor mit dem Produkt zufrieden ist. Oder bieten Sie ihm an, etwaige Fragen mit einem Kundenberater zu besprechen. Stellen Sie ihm passende Cross- und Upsells vor. Erinnern Sie ihn an zugehörige Servicetermine (z. B. einen Werkstattbesuch nach einem Autokauf oder die Wartung einer Maschine im B2B). Hat der Kunde ein Verbrauchsgut (z. B. Rasierklingen oder Windeln) gekauft, erinnern Sie ihn daran, seinen Vorrat wieder aufzufüllen. Je nach gekauftem Produkt gibt es eine Vielzahl an Touchpoints im After Sales. Verschwenden Sie dieses Potenzial nicht. Lassen Sie den Dialog mit Ihrem Kunden nicht abbrechen.

4. Reaktivierung

Kauft der Kunde nicht mehr? Liest er Ihre Newsletter nicht mehr? Hat er sich schon seit Wochen nicht mehr in Ihr Online-Portal eingeloggt? Dann schicken Sie ihm eine automatische Trigger Mail zur Reaktivierung. Wie Sie das machen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

5. Reminder

Haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihre Kunden zu Terminen nicht erschienen sind? Im besten Fall ist dies in erster Linie für den Kunde ärgerlich, z. B. wenn er zu einem gebuchten Ausflug im Urlaub nicht auftaucht aber bereits gezahlt hat. Im schlimmsten Fall entstehen Ihnen unnötige Opportunitätskosten, weil Sie viel Zeit darauf verwendet haben, sich auf einen persönlichen Beratungstermin vorzubereiten, der dann doch nicht stattfindet. Die Gründe für solches Nichterscheinen können unterschiedlich sein. Oftmals vergessen Kunden Termine jedoch schlicht und einfach. Manchmal ist es Ihnen auch zu aufwändig, abzusagen oder sich um alternative Termine zu kümmern. Egal ob Ihr Kunde einen persönlichen Termin mit einem Ihrer Mitarbeiter vereinbart, ein Konzertticket bucht oder sich für ein Webinar anmeldet: Schicken Sie ihm automatisierte Reminder, z. B. eine Woche oder einen Tag vor dem Event. So könne Sie die No-Show-Rate signifikant senken. Falls es Sinn ergibt, bieten Sie dem Kunden in diesen Reminder Mails an, den Termin abzusagen (z. B. ein persönliches Verkaufsgespräch, falls der Kunde bereits bei einem Wettbewerber gekauft hat), umzubuchen (z. B. einen Werkstatt-Termin, den er früher oder später wahrnehmen muss) oder sogar an jemand anderes zu übergeben (z. B. eine Dauerkarte für ein Fußballspiel).