Auf der digital marketing exposition & conference (dmexco) 2016 waren über 50.700 Besucher und 1031 Aussteller. Unter dem diesjährigen Motto: „Digital ist everything – but not every thing is digital“ gab es einige besonders präsente Themen, die sich auch in den verschiedensten Vorträgen zeigten. Wir waren als einer der Aussteller vor Ort in Köln und berichten in diesem Beitrag mit etwas Verspätung über eins der Trendthemen – die Verbindung von Marketing und IT.
Die Verbindung von Marketing und IT im Zuge der Digitalisierung hat viele neue Möglichkeiten geschaffen. 40 Prozent der Marketing- Abteilungen arbeiten inzwischen sehr eng mit der IT/Technologie-Abteilung zusammen (MarinSoftware). Automatisierte Mailingstrecken, Landingpageoptimierung und Bannerkreierer sind nur einige der vielen Tools, die Marketern die Arbeit erleichtern und individualisiertere Kundenerlebnisse ermöglichen. Im Schnitt werden laut dem Gartner CMO Report 2015/2016 33 Prozent der Marketing Budgets für Technologie ausgegeben. Ganze 80 Prozent der befragten Unternehmen haben die Position des Chief Marketing Technologist und pro Jahr werden 27,2 Millionen Euro für kombinierte Marketing und IT Projekte verwendet. Der Trend zeigt sich deutlich. Allerdings ergeben sich natürlich wie immer auch neue Herausforderungen. Unzureichende Technologiefähigkeit, Zeitdruck, Personalmangel und Datenmanagement sind laut Marcus Thümmler von Marin die Hauptprobleme. Der von ihm gehaltene Vortrag „Technologie wird zum Killerkriterium im Marketing“ auf der dmexco basiert auf einer von Marin Software Anfang 2016 durchgeführten Studie in der 600 Marketer in Deutschland, England und Frankreich befragt wurden. Auch der Markt für Marketingtechnologie wird immer komplexer – allein im letzten Jahr ist die Zahl der Anbieter von 1900 auf 3500 gestiegen. Das bedeutet einen Anstieg von 75 Prozent und wir lernen daraus, dass es in Zukunft nicht mehr ohne Technologie gehen wird. Als Top 5 der größten Anwendungsbereiche für Technologie nennt Thümmler Sales/Automation, Social Media Marketing, Display Programmatic Advertising sowie Marketing Automation & Campaign Lead Management sowie Content Marketing.
Die oben genannten Probleme sind normale Probleme, die sich im Zuge einer solchen Verbindung entwickeln. Mit der Zeit werden sich Lösungen finden. Ein Punkt allerdings betrifft den Menschen an sich direkt. Der ein oder andere Marketer wird sich die Frage sicher schon gestellt haben. Wenn sich das mit der Technik so weiterentwickelt, wird es meinen Arbeitsplatz dann bald überhaupt noch geben? In seinem Vortrag „Will Marketing Automation ever replace the Human Marketer“ hat sich Bart Omlo von Kentico Software genau diese Frage gestellt. Technologie kann in kürzester Zeit Unmengen von Daten sammeln und analysieren. Auch im „Dinge gleichzeitig tun“ ist Technologie dem Menschen weit voraus. Laut Omlo kann ein Computer sogar Inhalte wie etwa Kunst erzeugen, die Emotionen beim Menschen auslösen. Trotzdem ist die Frage aber nicht, ob wir ersetzt werden sondern viel mehr einfach nur, wie die Arbeit in ein paar Jahren aussehen wird. Sicher anders aber die Entscheidung liegt letztendlich immer noch beim Human Marketer. Heute und auch in ein paar Jahren, wird sich nur der Umfang der Systeme und der Technologien ändern, die uns unterstützen. Das ist das Fazit, zu dem Omlo kam. Auch Thümmler von Marin hat ähnliche Vorstellungen dazu. Um wieder richtig am Steuer zu sitzen, muss der Marketer die Technologie mit ins Boot holen, sie akzeptieren und kontrollieren. So kann es auch in Zukunft einzigartige neue Kundenerlebnisse geben, die auf Basis unserer Entscheidungen entstanden sind.