Beim E-Mail-Design gibt es zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Doch berücksichtigen Sie in Ihrem E-Mail Marketing auch Barrierefreiheit? In Deutschland haben ca. 7,8 Mio. Menschen eine Behinderung. Je nach Definition sind davon zwischen ca. 550.000 und ca. 1,2 Mio. blind oder sehbehindert. Durch barrierefreie Gestaltung können auch diese Menschen Ihre Newsletter, Transaktionsmails und weiteren Marketing-E-Mails nutzen. Doch nicht nur behinderte E-Mail Empfänger profitieren von barrierefreier Gestaltung. Barrierefreiheit wirkt sich positiv auf das Nutzungserlebnis aller Empfänger aus. Mit diesen 5 Tipps gestalten Sie Ihr E-Mail Marketing barrierefrei.

1. Für Screenreader optimieren

Sog. Screenreader sind Software-Tools, die Bildschirmtexte vorlesen. Sie werden insb. von Sehbehinderten eingesetzt aber auch Sprachassistenten wie Alexa funktionieren nach einem vergleichbaren Prinzip. Um von Screenreadern verständlich wiedergegeben zu werden, müssen Ihre Inhalte eine logisch nachvollziehbare Struktur haben. D.h. Ihre E-Mails müssen so aufgebaut sein, dass der Screenreader die Inhalte in der richtigen Reihenfolge vorliest. Wichtig ist auch, dass Sie Bilder mit Alt-Texten hinterlegen, die den Inhalt des Bildes beschreiben.

Die Inhalte von Newslettern und anderen Marketing- und Servicemails müssen also schnell und einfach erfassbar sein. Das gilt umso mehr für Inhalte, die von Screenreadern vorgelesen werden, da die Empfänger nicht so einfach zurückspringen können, wenn sie einen Inhalt nicht verstehen.

2. Kontraste und Weißräume setzen

Verwenden Sie immer starke Kontraste für Texte, Buttons und sonstige Elemente, z.B. schwarzer Text vor hellgrauem Hintergrund. Vermeiden Sie mehrfarbige oder gemusterte Hintergründe. Achten Sie insb. auf Kontraste, wenn Sie Texte auf Bilder setzen, z.B. bei Headergrafiken. Verwenden Sie große, leicht erkennbare Buttons anstatt z.B. im Text markierte Links. Lassen Sie um Textblöcke und sonstige Elemente genügend Weißraum, d.h. „leere“ Fläche. Dies dient der Abgrenzung der einzelnen Elemente voneinander und steigert die Übersichtlichkeit. Durch verschiedene Formatierungen, z.B. Fettungen von Überschriften, lassen sich Texte gut hervorheben. 

3. Farben prüfen

Manche Menschen können Farben nicht oder nur schwer voneinander unterscheiden. Etwa 8 % der Männer und 0,4 % der Frauen sind beispielsweise von einer Rot-Grün-Schwäche betroffen. Vermeiden Sie daher Farbkombinationen, die von Empfängern mit Farbsinnstörungen nicht unterschieden werden können. Im Internet finden Sie diverse Sehbehinderungssimulatoren, die dabei helfen, kritische Farbkombinationen zu identifizieren. Vermeiden Sie darüber hinaus auch inhaltliche Hinweise auf Farben (z.B. „Klicken Sie auf den grünen Button“).

4. Inhaltsverzeichnis anbieten

Bei längeren E-Mails mit vielen Bausteinen sollten Sie ein Inhaltsverzeichnis integrieren, das den Sprung auf einzelne Inhalte per Klick oder Sprachbefehl ermöglicht. Dies schafft Orientierung und verhindert, dass Empfänger abspringen, wenn die für sie relevanten Inhalte erst gegen Ende der E-Mail platziert sind. Der E-Mail Marketing Forum Newsletter beispielsweise erlaubt die Navigation durch die einzelnen Beiträge über ein Inhaltsverzeichnis am Anfang der E-Mail.

Navigation im E-Mail Marketing Forum Newsletter

5. Für verschiedene Endgeräte optimieren

E-Mails werden zunehmend, je nach Zielgruppe sogar vorrangig, auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets genutzt. Dies verlangt nach einer Optimierung der E-Mails für die kleineren Bildschirme – geringere Breite, verkürzte Inhalte, größere Buttons usw. Achten Sie bei der Mobiloptimierung Ihrer E-Mails besonders auf Barrierefreiheit, da es die kleinen Bildschirme und das Fehlen separater Eingabegeräte für Menschen mit manchen Behinderungen noch schwieriger machen, ein Smartphone zu benutzen als einen stationären PC.