Aufgrund von Warenkorbabbrüchen entgehen dem E-Commerce immense Umsätze. Remarketing Mails sind leicht umzusetzen und wenn richtig entworfen und durchgeführt, ein erfolgsversprechendes Instrument, um den verloren geglaubten Umsatz zu realisieren.
Laut einer Surepayroll Studie entgehen E-Commerce Anbietern jedes Jahr 18 Mrd. $ Umsatz durch Warenkorbabbrüche. Der Optimist erkennt hier ein unglaubliches, brachliegendes Potenzial. Als Shopbetreiber erfährt man unverzüglich, wer mit dem Kauf eines welchen Produktes liebäugelt. Beinahe fahrlässig wäre es nun, nicht in einen Dialog mit dem potentiellen Kunden zu gehen. Das Remarketing erfolgreich ist, zeigt eine aktuelle Studie von SalesCycle. 35,5 Prozent der Klicks auf Remarketing Mails führen zu einem Kauf. Der Wert dieser Käufe ist im Durchschnitt 19,1 Prozent höher als bei „normalen“ Käufen.
Laut einer Return Path Studie werden Remarketing Mails jedoch nur von 21 Prozent der Online Händler eingesetzt. Für Händler, die noch kein Remarketing bei Warenkorbabbrüchen betreiben, wird es also höchste Zeit. Dabei ist jedoch immer zu bedenken, dass Warenkorbabbruch nicht gleich Warenkorbabbruch ist. Wir haben sechs Tipps zusammengestellt, um einen Teil des verloren geglaubten Umsatzes mittels Remarketing zurückzuholen.

1. Einen Nachlass anbieten

Konsumenten wollen ein Schnäppchen machen. Umfragen zeigen, dass 50 bis 70 Prozent der Interessenten zu Kunden werden, wenn ihnen ein Rabatt angeboten wird. Natürlich darf dies nicht usus werden, da sonst zunächst jeder Einkauf in Hoffnung auf einen Rabatt abgebrochen wird. Daher sollte mit Rabatten sparsam umgegangen und ein entsprechendes Nachfass Programm geplant werden (siehe dazu auch Tipp 6). Wer dennoch Bedenken hat, sollte sich vor Augen führen, dass ohne Rabatt in einer Remarketing Maill ggf. überhaupt kein Umsatz zustande kommen würde.

2. Produktbilder integrieren

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte auch im Kontext des E-Mail Remarketing. Seien wir ehrlich: man kann nicht davon ausgehen, dass eine Remarketing Mail von oben bis unten gelesen wird. Selbst, wenn der Produktname auf den ersten Blick ins Auge sticht, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass sich der Kunde daran erinnert. Ein Bild hingegen zieht die Aufmerksamkeit direkt auf sich und führt zu einem höheren Erinnerungsvermögen.

3. Hilfe anbieten

E-Commerce Anbieter kennen nur in den seltensten Fällen den Grund für abgebrochene Warenkörbe. Hat das Produkt nicht gefallen? War es zu teuer? Waren die Produktinformationen nicht ausreichend? Oder gab es Probleme im Bestellprozess? Warum den abtrünnigen Kunden nicht einfach fragen und ihm Hilfe anbieten? Telefon oder Email bieten sich hier zur Kontaktaufnahme an.

4. Dringlichkeit suggerieren

An einem gewissen Punkt werden die Produkte aus dem Einkaufskorb des Kunden entfernt. Dies sollte man den Kunden wissen lassen. Wenn er wirklich Interesse an dem/den Produkt(en) hat, wird er sich wieder auf den Kaufprozess konzentrieren anstatt auf anderen Seiten zu stöbern.

5. Mehrere Kanäle nutzen

E-Mail ist ein toller Weg, um Kunden anzusprechen. Sofern aber die Möglichkeit besteht, zusätzlich andere Kanäle einzusetzen, sollte auch davon Gebrauch gemacht werden. Untersuchungen von Visual Web Optimizer zufolge haben bereits 40 Prozent der Konsumenten eine Shopping App auf Ihrem Smartphone oder Tablet installiert. Durch die Nutzung mehrerer Kanäle erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Transaktionsabschlusses.

6. Nicht nur eine Remarketing Mail schicken

Return Path berichtete, dass der Umsatz aus Warenkorb Abbrüchen im Vergleich zu nur einer einzigen Remarketing Mail bei einer zweiten um 50 Prozent, bei einer dritten sogar um 56 Prozent ansteigt. Der Versand von mehreren Remarketing Mails eröffnet überdies die Möglichkeit, Rabatte erst in einer späteren E-Mail zu gewähren. Eine entsprechende Auswertung des Remarketing-Programms wird dadurch nicht nur möglich, sondern gar verpflichtend. Zu keiner Zeit sollte sich der potentielle Kunde unter Druck gesetzt fühlen.