E-Mail Provider versuchen, Ihre Nutzer so gut es geht vor der Belästigung durch Spam zu schützen. Um nähere Informationen über das Vorgehen der Spammer zu erhalten, “fangen” sie Spam in sog. Spamfallen. Haben Sie solche Spamfallen in Ihrem E-Mail Verteiler, kann dies Ihrer Reputation und damit Ihrer Zustellbarkeit schwer schaden. Unsere 8 Tipps helfen Ihnen dabei, Spamfallen zu vermeiden.
Spamfallen sind E-Mail Adressen, deren einziger Zweck es ist, mit Spam-E-Mails angeschrieben zu werden. So erhalten die Spamfallen-Betreiber – E-Mail Provider, Blacklists oder sonstige Anbieter von Spamfilter-Systemen – Informationen über die Absender der Spam-Mails. Da davon ausgegangen wird, dass seriöse E-Mail Versender Ihre Verteiler von Spamfallen bereinigen, wird das regelmäßige Anschreiben von Spamfallen als Indiz dafür gesehen, dass es sich bei dem Versender um einen Spammer handelt oder zumindest um einen Anbieter, der sich nicht um Listenhygiene kümmert. Solche Versender sind klare Kandidaten für einen Blacklist-Eintrag.

Zwei Typen von Spamfallen

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Spamfallen. Es gibt Spamfallen, die extra von ihren Betreibern als Spamfallen angelegt wurden. Diese E-Mail Adressen sind üblicherweise “unsichtbar” und können nur von Spam-Bots gefunden werden. Bei der anderen Art von Spamfallen handelt es sich um inaktive E-Mail Adressen von Nutzern. Wenn Nutzer eine E-Mail Adresse bei einem Provider anlegen und diese für einen bestimmten Zeitraum – üblicherweise ein Jahr – nicht nutzen, wird die Adresse irgendwann vom Provider zur Spamfalle umgewandelt. Beide Arten von Spamfallen sollten Sie in Ihrem Verteiler dringend vermeiden. Dabei helfen Ihnen folgende Tipps:

1. Double-Opt-In einholen

Bei einem Double-Opt-In wird dem Nutzer nach seiner Anmeldung zu einem Newsletter eine E-Mail mit einem Bestätigungslink geschickt (siehe Screenshot). Die Anmeldung wird erst mit seinem Klick auf den Link wirksam. Das Double-Opt-In Verfahren ist Pflicht im E-Mail Marketing, da es die einzige praktikable Möglichkeit ist, die Einwilligung eines Empfängers rechtssicher nachzuweisen. Doch das Double-Opt-In-Verfahren schützt auch gegen Spamfallen. Wird eine Double-Opt-In Mail bestätigt, ist die angeschriebene E-Mail Adresse in jedem Fall aktiv. Das Double-Opt-In-Verfahren verhindert auch, dass Spammer fremde E-Mail Adressen für Ihren Newsletter anmelden. In diesem Beitrag finden Sie Tipps zur Optimierung Ihres Double-Opt-In-Verfahrens.

Double Opt-In Mail bei Ticketmaster

Double Opt-In Mail bei Ticketmaster

2. Captchas nutzen

Ein Captcha ist ein in Bildform dargestellter Code, den ein Nutzer eingeben muss, bevor er sich für einen Newsletter registrieren kann. Dadurch, dass der Code als Grafik angezeigt wird, kann er von Spambots nicht ausgelesen werden. Dies verhindert, dass Spambots automatisiert E-Mail Adressen für Ihren Newsletter anmelden.

3. Bounce-Management betreiben

Eine E-Mail, die zwar versendet aber nicht zugestellt wird, wird als Bounce bezeichnet. Ist eine E-Mail Adresse dauerhaft nicht erreichbar, spricht man von einem Hard-Bounce. In diesem Fall sollte die E-Mail Adresse umgehend aus dem Verteiler gelöscht werden. Es handelt sich möglicherweise um eine Spamfalle oder es besteht die Gefahr, dass die Adresse mittelfristig zu einer Spamfalle umgewandelt wird. Neben Hard-Bounces gibt es Soft-Bounces, die auftreten, wenn eine Adresse nur temporär nicht erreichbar ist. Wie Bounces entstehen können, erfahren Sie in diesem Beitrag. Moderne E-Mail Marketinglösungen wie ELAINE FIVE erlauben ein umfangreiches Bounce-Management, das Hard-Bounces produzierende Adressen automatisiert aus dem Verteiler löscht.

4. Inaktive Adressen bereinigen

Es kann sein, dass eine E-Mail Adresse zwar keine Bounces auslöst aber auch über einen längeren Zeitraum keine Aktivität – Öffnungen, Klicks, Conversions usw. – mehr zeigt. In diesem Fall sollten Sie versuchen, den Empfänger zu reaktivieren. Wenn er auf Ihre Reaktivierungsversuche noch immer nicht reagiert, ist davon auszugehen, dass die jeweilige E-Mail Adresse nicht mehr aktiv ist. Entfernen Sie die Adresse aus dem Verteiler, bevor Sie zur Spamfalle wird.

5. Keine Adresslisten kaufen

Adresslisten für das eigene E-Mail Marketing zu kaufen, ist eine weit verbreitete Praxis. Dies ist jedoch nicht nur rechtlich problematisch, Sie laufen auch Gefahr, inaktive Adressen und Spamfallen mitzukaufen. Falls Sie Adressen kaufen, sollten Sie diese vor dem ersten Einsatz sorgfältig überprüfen. Wir empfehlen Ihnen jedoch, besser auf selbst generierte Adressen zu setzen.

6. Abmeldungen optimieren

Wenn ein Nutzer sich von Ihrem Newsletter abmelden möchte, sollten Sie ihn nicht daran hindern. Im schlimmsten Fall ist ein Nutzer, der sich nicht abmelden kann, nicht nur inaktiv, sondern beschwert sich bei seinem Provider und beschädigt so Ihre Reputation. Gibt er seine E-Mail Adresse irgendwann einmal auf, ohne sich vorher von Ihrem Newsletter abgemeldet zu haben, haben Sie möglicherweise bald eine Spamfalle in Ihrem Verteiler.

7. Adressänderungen erlauben

Falls ein Nutzer seine E-Mail Adresse ändert, möchte er üblicherweise auch seine abonnierten Newsletter weiter beziehen. Geben Sie Ihren Nutzern daher jederzeit die Möglichkeit, ihre Daten inkl. der E-Mail Adresse zu ändern.

8. Blacklists überprüfen

Selbst seriösen Versendern, die Spamfallen sorgfältig vermeiden, kann es passieren, dass sie auf einer Blacklist landen. Überprüfen Sie daher regelmäßig die relevanten Blacklists auf Eintragungen.