Im Rahmen eine Analyse zur Entwicklung der digitalen Kommunikation im Jahr 2015 haben wir acht wichtige digitale Marketing Trends identifiziert. Der folgende Beitrag fasst die acht Trends übersichtlich zusammen. Die vollständigen Trends gibt es unter  https://www.elaine.io/marketing-trends
XMKTNG Vier Felder Matrix - Prozesse, Daten, Analyse, Kommunikation

Trend 1: Datennutzungsmanagement – von Big Data zu Legal Big Data

Die Digitale Wirtschaft verschmilzt zunehmend mit dem Bereich der Informationstechnologie. 26 Prozent der CMOs gehen sogar davon aus, dass Marketing und IT in einer Funktion verschmelzen werden (Quelle: Accenture). Digitales Marketing ohne IT-Unterstützung ist kaum noch denkbar. Dies gilt insbesondere für die Nutzung von Daten für Marketingzwecke, aufgrund des stetigen Wachstums der Menge gesammelter Daten, auch unter dem Begriff Big Data diskutiert. Die Nutzung personenbezogener Daten ist jedoch nur mit Einwilligung des Kunden rechtssicher möglich – Legal Big Data. Aufgabe ist nicht nur Einholung, Verarbeitung und Ausbau dieser Einwilligungen, sondern insbesondere auch eine rechtskonforme, d.h. manipulationssichere, Nachweisbarkeit der Einwilligungen, sichergestellt durch technische Prozesse im Rahmen eines IT-gestützten Datennutzungsmanagements.

Trend 2: Digital Customer Journey – E-Mail wird der rote Faden

E-Mail Marketing erlaubt als einziges digitales Marketing Instrument, einen langfristigen, nachhaltigen, personalisierten und damit besonders wertschöpfenden Dialog entlang des gesamten Customer-Lifecycles zu führen. E-Mail Marketing wird damit zur zentralen Maßnahme der digitalen Marketing-Strategie. Es gilt, jeden relevanten Touchpoint der digitalen Welt zu nutzen, um Kunden in den Dialog zu überführen. Andere Instrumente wie Social Media oder SEO müssen mit E-Mail Marketing integriert werden, um dieses zu unterstützen.

Trend 3: Superpersonalisierung – authentische Kommunikation gefragt

Personalisierung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im E-Mail Marketing. Unternehmen haben dies erkannt und setzen verstärkt auf “reifere” E-Mail Marketing Maßnahmen wie Customer Intelligence Mails unter Einbezug von z.B. Business Intelligence und Clickstream-Daten aus dem Webshop. Generell ist Personalisierung kein neues Thema. Das Mantra “die richtigen Inhalte, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort” wird seit Jahren postuliert. Nichtsdestotrotz hapert es noch an der Umsetzung: Personalisierung ist in der Praxis meist noch nicht mehr als “bessere” Segementierung. Bei einer wirklich personalisierten Kommunikation gilt es jedoch, mit jedem einzelnen Kunden einen vollständig individualisierten Dialog zu führen. Die technische Herausforderung besteht darin, den Prozess von Datenerfassung, Informations- und Wissensgewinnung sowie -überführung dieses Wissens in konkrete Kommunikationsmaßnahmen in einem automatisierten Closed-Loop abzubilden. Zum anderen müssen Prozesse geschaffen werden, um den für eine individualisierte Kommunikation benötigten Content effizient aus verschiedenen Quellen erfassen, freigeben und zusammenführen zu können. Marketing Automation wird damit ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor beim Einsatz hochpersonalisierter Dialoginstrumente.

Trend 4: Multi-Display Strategien – beyond Mobile

Mobile Marketing ist die Pflicht. Bisher setzen viele Unternehmen jedoch noch auf einzelne, losgelöste Maßnahmen nach der Vorgabe: Hauptsache irgendwie Mobile. Es gilt jedoch, den gesamten Kommunikations- und Shopping-Prozess, den Kundendialog, mobilfähig zu gestalten. Mobilfähigkeit bedeutet dabei: Unterschiedliche Inhalte auf unterschiedlichen Endgeräten und an unterschiedlichen Nutzungskontexten ausgerichtet, auszuspielen. Digitales Marketing wird sich zukünftig nicht mehr nur auf Desktop PCs, Smartphones und Tablet beschränken. Wer frühzeitig die Potenziale von Smart-TVs sowie innovativen neuen Devices wie Google Glass, Smartwatches oder In-Car Kommunikation antizipiert und erste Kommunikationskonzepte entwickelt, schafft einen klaren Vorsprung im Wettbewerb.

Trend 5: Single Customer View – konsistenter Dialog entlang der Customer Journey

Das digitale Umfeld, in dem sich Nutzer bewegen, wird immer komplexer. Gegenüber Unternehmen unterscheiden sie jedoch nicht mehr zwischen einzelnen Kanälen sondern erwarten an jedem Touchpoint die gewünschten Informationen, in der richtigen Qualität, zur richtigen Zeit und richtig, d.h. touchpointspezifisch, aufbereitet. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, müssen Unternehmen die Touchpoints in allen Kanälen in einem übergreifenden Marketing Umfeld verschmelzen lassen, das die Nutzer durchgängig umgibt. Dabei muss eine Touchpoint-übergreifende Single Customer View gewährleistet sein. Erforderlich sind ein zentraler Datenbestand und echtzeitfähige Prozesse zur kontinuierlichen Aktualisierung dieser Daten.

Trend 6: Der Kunde bestimmt – weg von unternehmensgetriebenem Marketing

Eine konsequente Kundenorientierung ist für Unternehmen nicht mehr länger Kür sondern Pflicht. Getrieben wird Kundenorientierung dabei vom Wettbewerb – Differenzierung wird immer schwieriger -, vom Kunden – er nutzt seine neue Macht in einem transparenten Markt – und nicht zuletzt durch die Unternehmen selbst – steigender Erfolgsdruck und interne Wechselwirkungen. Kundenorientierung muss für den Kunden an allen Touchpoints, an denen er in Kontakt mit dem Unternehmen kommt, erlebbar sein. Das Stichwort lautet Customer Experience Management: Eine durchgängig positive Erfahrung an jedem Touchpoint gewährleisten. In der Marketing Kommunikation bedeutet das: superpersonalisierter Dialog. Kundenorientierung ist keine Insellösung, sondern bedarf der Ausrichtung aller Unternehmensbereiche an den Bedürfnissen des Kunden. Dabei kommt dem Marketing eine Querschnittsfunktion im Unternehmen zu: allen Bereichen das benötigte Wissen zur Verfügung stellen und sie bei der Gestaltung der Customer Experience unterstützen.

Trend 7: Wirtschaftlichkeitsanalyse – übergreifende Zusammenhänge bestimmen

Der Druck auf das Marketing steigt. Es gilt z.B. die vorgegebenen Absatzziele zu erreichen oder gar zu übertreffen (Effektivität) und dies mit gleichem oder weniger Budget (Effizienz). Um die richtigen Instrumente zur Erfüllung dieser Anforderung einzusetzen, müssen Marketer zum einen die erfolgsrelevanten KPI und deren Wirkung kennen und zum anderen die Wirkungszusammenhänge zwischen den einzelnen KPI verstehen – und das unter Einbezug der Wechselwirkungen zwischen einzelnen Instrumenten. Wer diese Wirkungszusammenhänge seiner Marketing-Maßnahmen kennt, kann auch die Stellschrauben identifizieren, anhand derer sich die Maßnahmen optimieren lassen; also auch knapper werdende Budgets entsprechend planen und zeitgerecht allokieren, da Maßnahmeneffekte antizipiert werden können. Das gilt nicht nur in der Kommunikation, sondern auch für die zugrundeliegenden Prozesse.

Trend 8: Marketing Engineering – Marketing meets IT

Marketing steht vor der Herausforderung, die zunehmende Komplexität in der Kommunikation, der beteiligten Prozesse und Datenbestände zu managen und gleichzeitig dem steigenden Kostendruck gerecht zu werden. Ohne IT-Unterstützung wird dies erfolgreich in Zukunft nicht möglich sein. Die Investitionen in Marketing Technologien steigen kontinuierlich an. Laut einer Studie von Gartner werden CMOs im Jahr 2017 sogar mehr in IT investieren als CTO s. Bereits heute fliesst in jedem zehnten Unternehmen mehr als die Hälfte des Marketing Budgets in IT.

Ausführliche Trends zum kostenlosen Download

Dieser Beitrag bot eine Zusammenfassung der acht wichtigsten digitalen Marketing Trends 2015. Eine ausführliche Beschreibung der acht Trends gibt es in einem kostenlosen Download Dokument unter https://www.elaine.io/marketing-trends

Ein Kommentar

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